Mehr Zuschauer wünschenswert
(ml) Trotz des attraktiven Gegners Hansa Rostock II und trotz drei Siegen aus drei Heimspielen tritt der FC Strausberg (FCS) in der Gunst der Zuschauer auf der Stelle. Nur 129 waren am Samstagnachmittag bereit, ihren Obolus an der Kasse zu entrichten. Doch alle sahen ein hervorragendes Fußballspiel auf hohem Niveau mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Die runderneuerte FCS-Mannschaft macht einfach Spaß. Man sieht den Jungs um ihren Kapitän Gordan Griebsch einfach an, dass sie „Bock“ haben und sich auch von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. Mal sehen, ob sich im nächsten Heimspiel am 15.10.2017, wenn der Berliner Traditionsverein Hertha 03 Zehlendorf zu Gast sein wird, ein paar mehr von diesem tollen Team begeistern lassen wollen.
Doch zurück zum Spiel, in dem der FCS wie der sprichwörtliche Feuerwehr begann. Gutes Pressing, schnelle Offensivkräfte und präzises Passspiel waren das Rezept für den schnellen Erfolg. Der trat bereits nach 8 Minuten ein, als Yilderim Kaan Bektas eine Ecke in den Strafraum schlug und Stürmer Felix Angerhöfer wuchtig einköpfte. Sowohl Bektas, als auch Angerhöfer waren hochmotiviert, waren sie doch im Auswärtsspiel in Brieselang vor einer Woche noch vom Trainerteam rausrotiert worden. Das gleiche Schicksal hatte Anton Hohlfeld ereilt, der dieses Mal wieder von Beginn an ran durfte. Bärenstark zeigte sich auch Tino Istvanic, der sich mehr und mehr zum Kreativposten herauskristallisiert. Sein Versuch, als er sich über rechts gegen die gesamte Rostocker Hintermannschaft durchgetankt hatte, ging an den Pfosten. In der Schlussviertelstunde vor der Halbzeitpause dann die stärkste Phase der Gäste, die auch prompt mit dem 1:1 Ausgleich durch Hurtig (36.) belohnt wurde. Nach der Pause dann aber der FCS wieder energisch und die Hanseaten mit einer dummen Defensivaktion. Den fälligen Elfmeter verwandelte Wael Karim zum 2:1. Das Spiel blieb rassig mit Chancen hüben wie drüben. In der 75.Minute dann der nicht unverdiente Ausgleich für Hansa, 2:2 durch Flath. Doch der FCS hat diese Saison einen Lauf. Einen konsequenten Angriff, den der bullige Innenverteidiger Karim über den halben Platz trieb, ein Musterpass auf den eingewechselten Martin Kemter, dessen Drehschuss der Rostocker Schlussmann in die Mitte abklatschen lassen muss, wo Istvanic sich nur noch die Ecke aussuchen muss, besiegeln einen 3:2 Heimerfolg für das Reimann-Team. Nun geht es bereits am morgigen Dienstag zum zweiten Auswärtsspiel gegen Tennis Borussia Berlin (Anstoß 14 Uhr im Mommsenstadion), dessen Trainer Thomas Brdaric sich selbst in Strausberg einen Eindruck vom FCS machte. Am Freitagabend geht es dann im AOK-Landespokal zum MSV Neuruppin.