Rostocker Chaoten überschatten gemütlichen Saisonausklang
(ml) Alles war vorbereitet für einen gemütlichen Saisonausklang. Doch so richtig wollte das Freibier nach dem Schlusspfiff den Verantwortlichen des FC Strausberg (FCS) nicht schmecken. Dafür waren die Szenen rund um das Heimspiel gegen die Drittligareserve des FC Hansa Rostock dann doch zu heftig, um einfach zur Tagesordnung überzugehen. Nicht, dass man nicht mit einigen Begleitern aus der Hansestadt gerechnet hatte, schließlich waren 2 Busse angekündigt. Das sich dazu aber noch gewaltbereite „Fans“ gesellen würden, die mit der Bahn anreisten, war so nicht zu erwarten gewesen. Trotz verstärkter Ordnerzahl am Eingang ging es dann auch gleich zur Sache, als es den Chaoten offenbar nicht schnell genug ging und man sich mittels Fäusten freien Eintritt verschaffte. Ca. 50 nicht mehr ganz nüchterne junge Männer brachen so durch und begaben sich dann geschlossen zum Hang auf der Gegengeraden, um dort just zum geplanten Anpfiff um 14 Uhr ein Bengalo-Feuerwerk anzuzünden. Da hatte der FCS schon reagiert und für vermehrte Polizeipräsenz im Stadion gesorgt. Das alles verzögerte den Anpfiff um gut 15 Minuten, so dass genug Zeit war, sich vor dem Spiel von Trainer Mario Block und den Spielern Ringo Kretzschmar, Robert Wenzel, Daniel Anton, Kilian Karpe und Tim Czekay gebührend zu verabschieden.
Diese würdige Szene ging allerdings auch in den Böllern und Schmährufen der gewaltbereiten Hansa-Anhängern unter. Wie enthemmt diese Jungs sind, zeigte sich zunächst auf der Herrentoilette, wo Sanitäreinrichtungen zertreten wurden. Später in der Halbzeitpause wurden die unschönen Szenen dann öffentlich ausgetragen, als es zu Schlägereien mit der Polizei kam. Bürgermeisterin Elke Stadeler, die extra zur Ehrung von Claus Starck erschienen war (dieser wurde ins Ehrenbuch der Stadt eingetragen), versuchte tapfer, über die unschöne Situation hinweg zu reden. Als Eigentümervertreterin des Areals hat sie bereits angekündigt, sämtliche Schäden dem FC Hansa in Rechnung zu stellen.
Achja – Fußball wurde auch noch gespielt. 2:2 hieß es nach 90 Minuten leistungsgerecht. Die Tore für den FCS erzielten der Tscheche Ondrej Brusch und der Australier Andrew Marveggio. In der Pressekonferenz dann ein Novum – beide Trainer bestritten ihr letztes Pflichtspiel für ihre jeweiligen Mannschaften und bedankten sich für den Abschied. Mario Block zieht es in die Regionalliga zum VfV Hildesheim 06, während Roland Kroos (Vater von Weltmeister Toni und Unioner Felix) auf Nachfrage keine konkreten Pläne offenbarte, aber ankündigte, sich mehr um seine Enkelkinder kümmern zu wollen.
Die A-Junioren müssen nach einer 5:2-Auswärtsniederlage in Falkensee/Finkenkrug bis zum letzten Spieltag kommendes Wochenende um den Klassenerhalt zittern. Die B-Junioren kamen mit dem letzten Aufgebot zu einem 3:4 Auswärtserfolg in Finowfurt und die C-Junioren hatten beim vorgezogenen Heimspiel bereits am Mittwochabend keine Mühe, Preußen Eberswalde mit 3:1 nach Hause zu schicken.
Den größten Erfolg im Nachwuchsbereich in dieser Saison kann das Trainergespann Frenzel/Holm mit ihren D1-Junioren verbuchen. Nach dem 16:0 Kantersieg gegen Eintracht Wandlitz ist ihnen die Tabellenführung in der Landesklasse Ost einen Spieltag vor Saisonschluss nicht mehr zu nehmen. Die Jungs qualifizierten sich zugleich für die Landesmeisterschaften, bei der die beiden Staffelbesten aus allen 4 Staffeln des Landes gegeneinander im Turniermodus antreten. Eine gute Platzierung wäre dann auch für Trainer Jens Frenzel das passende Abschiedsgeschenk, scheidet er auf eigenen Wunsch aus seinem Trainerjob aus. Der Vorstand verabschiedete Jens gebührend in der Halbzeitpause des Oberligamatches.
Die E1 gewann ihr Auswärtsspiel in Prenzlau mit 2:6 und bleiben Fünfte. Die E2 kann sich über Bronze im Fußballkreis Ostbrandenburg freuen, punktgleich mit der SG Klosterdorf, die – mit 4 Toren mehr – Silber holten. Die F1-Junioren beenden das Fußballjahr mit Platz 5 im Kreis.