Es brauchte keinen langen Anlauf für die Strausberger nach dem Anpfiff des Unparteiischen Reinhard Schulz. Hatte die Elf von Erfolgscoach Fred Schieche zunächst eine Schrecksekunde zu überstehen, als Seelows Mark Ehrlich in der zweiten Minute nach Eckball von Maik Schielke völlig frei einen Kopfball aus Nahdistanz über das FC-Gehäuse bugsierte, gab es wenige Augenblicke später den ersten Strausberger Jubel. Torjäger Thomas Lindner luchste Christian Mess das Spielgerät ab und vollendete abgezockt zum 1:0 (4.). In der Folgezeit blieben die Gäste am Drücker. Die Platzherren, die mit Dennis Mielke lediglich eine etatmäßige Spitze aufgeboten hatten, unternahmen keine großen Anstalten, um sich in der Offensive verdient zu machen. Die Gäste legten aber richtig los, die Kombinationen liefen wie am Schnürchen und die FC-Oldies landeten den zweiten Streich. Einen gefühlvollen Eckball von Christian Röhr wuchtete Lindner mit einem schulbuchmäßigen Kopfball zum 2:0 in die Seelower Maschen (24.). Als nicht einmal 60 Sekunden darauf Christian Röhr der dritte Strausberger Treffer gelang (25.), war eine Vorentscheidung gefallen.
Unermüdlicher Ankrubler: Über Strausbergs Ronny Lau (links) liefen fast alle Offensivaktionen der Randberliner, während Seelows Bodo Giering nicht wie gewohnt zur Geltung kam |
In der Folgezeit hatten die Platzherren, die nicht in Bestbesetzung antreten konnten, in der Offensive etwas mehr anzubieten, als FC-Innenverteidiger Roberto Hohnert Seelows Mielke eher unnötig zu Fall brachte. Allerdings setzte Dariusz Glowacki den vertretbaren Strafstoß hoch über das Tor vom kaum geforderten Strausberger Schlussmann Karsten Lenter. Damit verpasste Seelow die wohl letzte Möglichkeit, der Begegnung doch noch einmal eine Wende zu geben.
Nach dem Seitenwechsel rannten die Victorianer zwar fast schon verzweifelt an, aber es fehlte einfach die zündende Idee, der letzte Pass und manchmal auch das letzte Quäntchen Glück, um zumindest den Ehrentreffer zu erzielen. Auf der anderen Seite scheiterten Strausbergs Angreifer mit hochkarätigen Einschussmöglichkeiten gleich mehrfach am großartig reagierenden Seelower Torsteher Silvio „Bimbo“ Gelleszum. Dann war es FC-Akteur Thomas Franke, dessen unwiderstehlicher Antritt zum Ausgangspunkt für den Schlussakkord wurde. Sein Zuspiel leitete Raphael Lätsch uneigennützig auf Sven Hempel weiter, der mutterseelenallein vorm Seelower Kasten keinerlei Mühe hatte, den 4:0-Endstand zu erzielen (77.).
„Thomas Lindner hat uns mit dem frühen Treffer nach dem Aussetzer von Christian Mess das Genick gebrochen. Das war bereits der Anfang vom Ende. Da passte es nur, dass wir auch noch den Elfmeter verschossen haben“, sagte Seelows Übungsleiter Torsten Schröder hinterher deprimiert.
„Wir haben eine überzeugende Vorstellung abgeliefert und verdient gewonnen“, landete der Strausberger Fred Schieche mit seiner Bilanz eine Punktlandung und sieht nun dem Endspiel gegen Blau-Weiß Briesen entgegen, das im zweiten Halbfinale Stahl Eisenhüttenstadt mit 3:0 bezwang.
(siehe auch: MOZ.de)
Für den FCS spielten |
Thomas Lindner, Michael Jede, Sven Hempel,
Michael Behnke, Ronny Lau,
Karsten Lenter, Marcus Lau,
Roberto Honert (52´ Carsten Langner),
Guido Unger, Christian Röhr, Raphael Lätsch
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Tore | (5′, 24′) Thomas Lindner | (25′) Christian Röhr | (77′) Sven Hempel |