„Trotz der Bedeutung der Partie kamen meine Männer in der Anfangsphase nicht gut zurecht“, beschreibt Strausbergs Trainer Steve Georges das Spiel im Berliner Ernst-Reuter-Stadion. „Offensichtlich waren die meisten von uns vom groß wirkenden Platz beeindruckt und Zehlendorf selbst lief nach den jüngsten Erfolgen natürlich mit breiter Brust auf.“
Hertha bestimmte zunächst das Geschehen und hatte gleich in der dritten Spielminute durch Niclas Warwel eine gute Gelegenheit. Die Strausberger Abwehr um ihren erfahrenen Torhüter Timo Hampf ließ jedoch ganz klare Chancen nicht zu. Und diese Sicherheit, die der Abwehrbereich ausstrahlte, übertrug sich auf das Mittelfeld und die Angriffsabteilung der Strausberger, die nach knapp 20 Minuten besser ins Rollen kam.
Hampf musste zwar nach knapp einer halben Stunde Spielzeit mit einer Glanzparade gegen Egzon Ismaili seinen FCS vor einem Rückstand bewahren, aber ab jetzt hatten die Strausberger Gegner und Spiel im Griff.
Das 1:0 besorgte Tom Hagel. Nach einem weiten Einwurf von Tim Bolte behauptete sich Hagel im Strafraum der Berliner und hämmerte den Ball volley an Torhüter Selvedin Begzadic vorbei ins Tor. Mit der Strausberger Führung wurden dann auch die Seiten gewechselt.
Der Gast machte einen starken Eindruck, auch weil die Mannschaft als echtes Team auftrat. Obwohl mit Ringo Kretzschmar und Mittelfeldspieler Marc Reichel zwei wichtige Aktivposten fehlten, Strausberg bestimmte auch zu Beginn der zweiten Halbzeit das Geschehen auf dem Berliner Rasen. Einen kleinen Dämpfer gab es, als Schiedsrichter Christian Allwardt nach einem Zweikampf im Strausberger Strafraum auf Elfmeter für Hertha 03 entschied. „Eine durchaus vertretbare Entscheidung“, gab Georges nach dem Spiel zu.
Burak Mentes verwandelte sicher zum Ausgleich (53.). Doch die Strausberger ließen sich nicht mehr aus dem Konzept bringen und beherrschten weiter das Spiel. Die Chance, erneut in Führung zu gehen, vergab der FCS-Abwehrspieler Pablo Iles Cruz. Nach einem Foul an Hagel im Berliner Strafraum pfiff Schiri Allwardt wieder Strafstoß (69.). Die nächste große Gelegenheit für die Strausberger hatte Dennis Rolke, der freistehend im Berliner Fünf-Meter-Raum vergab. Besser machte es dann der gut aufgelegte Tom Hagel. Den Ausgang für den Strausberger 2:1-Führungstreffer legte wieder Tim Bolte mit einem weiten Einwurf. Hagel traf aus Nahdistanz (69.). Ein Tor, das auch die Moral der Berliner ein wenig brach. Strausberg hatte nun fast schon leichtes Spiel und Hagel traf zum dritten Mal an diesem Nachmittag. Der Mittelstürmer schoss nach schöner Vorarbeit von Kapitän Sirko Neumann sein sechstes Saisontor.
Die Strausberger werden mit Freude auf die Tabelle schauen, denn durch den vollen Erfolg haben sie den Anschluss auf die Mitkonkurrenten im Kampf gegen den Abstieg deutlich verkürzen können. „Wir haben nach dem Spiel noch eine Weile zusammengesessen“, sagte Georges und bestätigt, dass die Mannschaft auch mental wieder absolut intakt ist.
Am Sonntag erwarten die Strausberger den FSV Optik Rathenow zum Heimspiel.
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