Niederlage erst in den Schlussminuten – erneut Benachteiligung durch die Unparteiischen
(ml) Das Fußball kein gerechter Sport ist, ist eine Binsenweisheit. Das der FC Strausberg (FCS) mit seiner Oberligamannschaft nun aber seit mehreren Spielen mit diffusen Entscheidungen der Unparteiischen klarkommen muss, lässt einen ratlos und zunehmend wütend zurück. Hier hilft nur die weitere Binsenweisheit als Galgenhumor, dass sich solche Dinge im Verlauf einer Saison ausgleichen sollten.
Nur in der Momentaufnahme sind es statt der möglichen mindestens 6 Punkte mehr eben null weitere Punkte zu den schon erarbeiteten acht. Damit ist der FCS auch in dieser Saison dort, wo er in den letzten beiden war – im Abstiegskampf. Was positiv stimmt, ist der Umstand, dass man nicht wie ein Absteiger auftritt. Im Gegenteil – die Mannschaft ist oft optisch überlegen, schießt auch auswärts genug Tore. Wären da nicht immer die Schlussminuten, in denen sich das Team um den verdienten Lohn bringt oder besser gebracht wird. So auch am vergangenen Freitagabend, als der FCS zu Gast bei Tennis Borussia Berlin war.
TeBe gilt als einer der Aufstiegsaspiranten, doch davon war im Spiel wenig zu sehen. Trainer Reimann gab dem zuvor gescholtenen 19-jährigen Stammkeeper Niklas Bledow trotz aller Kritik das Vertrauen und Bledow zahlte zurück. Er blieb über 90 Minuten fehlerfrei, konnte die Gegentore nicht verhindern. Reimann hatte TeBe mit einer geänderten Aufstellung überrascht und brachte erstmals in dieser Saison zwei Stürmer. Neben Goalgetter Martin Kemter kam Krzysztof Kucharczyk zu seinem Startelfdebüt. Und als Kemter mit seinem 7. Ligatreffer in der 8.Minute mit 0:1 und Kucharczyk (28. Minute) mit 1:2 den FCS jeweils in Führung gebracht hatten (zwischenzeitlich hatte Mannsfeld zum 1:1 in der 13. Minute den Ausgleich markiert), schien der Matchplan aufzugehen. Dies umso mehr, als der FCS auch nach der Pause das aktivere Team war, jedoch Bolte (Pfosten), Neumann und 2 mal Cierech ihre Möglichkeiten nicht nutzten. 89 Minuten lang sah der FCS also wie der klare Sieger aus. Dann kommt TeBe überraschend zum Ausgleich durch Richter. Den Punkt hätte das Team auch gern mitgenommen, aber wie in der Vorwoche entscheidet der Schiedsrichter das Spiel. In der Nachspielzeit ertönt ein Pfiff des Rostocker Unparteiischen Dallmann – alles geht von einem Freistoß für den FCS aus, da ein klares Foulspiel von TeBe zu erkennen war. Richtig ist, dass es danach auch ein Foul vom FC gibt – und der Schiedsrichter will nur dieses gesehen haben und gibt Elfmeter. Matt verwandelt in der 93. Minute zum 3:2 Siegtreffer für TeBe. Im Siegesjubel erhält Pawlowsky noch glatt Rot – er soll einen Gegenspieler getreten haben. Ein gebrauchter Abend und eine echte Hypothek für das Derby gegen Victoria Seelow, das am Freitagabend, 28.10., in der heimischen Energie-Arena steigen wird. Das Trainergespann wird auch diese Woche vor allem die Köpfe der Spieler aufrichten müssen. Und es bleibt zu hoffen, dass dem jungen Team das Glück mal wieder hold sein wird. Denn ein Sieg im Prestigeduell gegen die Kreisstädter wäre für die Psyche sicher nicht von Nachteil!
Martin Kemter erzielte sein 7. Saisontor !!!