Strausbergs Trainer Helmut Fritz geht noch einmal durchs Vereinsheim seines FC Strausberg und lässt ein großartiges Jahr regelrecht Revue passieren. „Wir haben in diesem Kalenderjahr nur fünf Pflichtspiele verloren.“ Er erinnert sich an die Brandenburgliga-Niederlage gegen die Preußen aus Eberswalde und die 1:7-Pokalschlappe gegen den damals noch höherklassigen Gegner SV Altlüdersdorf. Der Aufstieg in die Oberliga war souverän und wer dachte, die Strausberger sind als Team noch zu jung und würden in der Oberliga nicht bestehen können, sah sich schnell getäuscht. Nur zwei Niederlagen in der Hinrunde (0:1 gegen den BFC Dynamo und 0:2 gegen Union Fürstenwalde) sind schon beeindruckend und bringen die Strausberger mit 29 Zählern zur Halbzeit der Liga auf Platz vier. Auch die Niederlage im Pokal gegen den SV Babelsberg war nur knapp und unter dem Strich sogar etwas unglücklich.
Wo liegen nun aber die Ursachen für den Erfolg? „Der ist ganz klar in der Mannschaft selbst zu suchen. Sie ist über die Jahre zusammengeblieben und gewachsen. Was mich aber wirklich überrascht, ist, mit welcher Souveränität und teilweise auch Cleverniss wir inzwischen unsere Spiele bestreiten. Da möchte ich sehr gern an die zweite Halbzeit beim BFC Dynamo erinnern. Wir hatten den Topfavoriten der Liga am Rande einer Niederlage.“ Auch in taktischer Hinsicht ist die Mannschaft gereift. Vor allem die Begegnung am 9. Spieltag gegen Altglienicke war in dieser Hinsicht herausragend. Der FCS lag schon hinten und schlug die Berliner noch mit 4:2.
„Aber alles in allem wollen wir in Strausberg auf dem Boden bleiben. Wir haben eine prima Hinrunde gespielt, sind aber sicher, dass wir den Klassenerhalt noch längst nicht in der Tasche haben. Der bleibt nach wie vor primäres Saisonziel für uns“, sagt Helmut Fritz.
Inzwischen kann er auch berichten, dass sich das Umfeld verändert hat. „Das sind aus meiner Sicht weitere Faktoren für den Erfolg.“ So spricht er davon, dass im Management deutlich verbesserte Strukturen zu erkennen sind. Der FC Strausberg hat seit einigen Jahren einen sogenannten Wirtschaftsbeirat installiert, der in dieser Oberliga-Saison auch durch personellen Zuwachs deutlich effektiver agiert. Sichtbares Indiz auch für diese Arbeit sind Veränderungen im Strausberger Stadion „Energie-Arena“. Nur ein Beispiel sind neue Trainerbänke mit Überdachung.
Helmut Fritz nennt einen weiteren Aspekt: „An dieser Stelle muss ich meinen Assistenztrainer Jörg Zander nennen. Er arbeitet meist unauffällig, ist aber ein ganz wichtiger Baustein in unserer Trainingsarbeit, was sich letztlich auch in mentaler Stärke der gesamten Truppe wiederspiegelt.“ Nur ungern beatwortet Helmut Fritz die Frage, welcher Spieler seiner Mannschaft in den vergangenen Monaten den größten Sprung in seiner Entwicklung gemacht hat. „Einer der jüngsten im Team ist Oliver Mertins. Er hat sich wirklich gut behauptet und auch gegen gestandene Oberligaspieler immer gut ausgesehen. Und natürlich muss ich Ringo Kretzschmar nennen. Neun Treffer bisher sind die eine Seite. Aber er hat sich auch als Kreativspieler in unserer Offensive ungemein entwickelt.“
Einen weiteren Punkt möchte Helmut Fritz allerdings in seinem kleinen Rückblick unbedingt hervorheben. „Hinter dem BFC Dynamo liegen wir in der Fairnesstabelle auf Platz zwei. Ich denke schon, dass das auch einiges über unser Spiel aussagt.“