Strausberg (MOZ) Der FC Strausberg hat sein erstes Heimspiel der neuen Serie gewonnen. Beim 3:1 gegen den SV Altlüdersdorf präsentierte sich der Fußball-Oberligist alles in allem bärenstark. Martin Kemter schoss in der 83. Minute das entscheidende Tor.
Ausgelassener Jubel: In einer solchen Feierlaune hat man den FC Strausberg lange nicht gesehen. Der SV Altlüdersdorf wurde in der Energie-Arena zumindest eine Halbzeit regelrecht an die Wand gespielt. © Edgar Nemschok Mit gemischten Gefühlen ging man in Strausberg in diese Partie, denn gegen den SVA gelang bisher noch kein Erfolg. Zwei Unentschieden und fünf Niederlagen gab es in den vergangenen Jahren. Doch ähnlich wie gegen Hertha 03 Zehlendorf (1:1) überraschten die Strausberger mit einer sehr couragierten Leistung.
Die meisten der 167 zahlenden Zuschauer hatten noch gar nicht richtig Platz genommen, da gab es bereits den ersten Aufreger. Schon nach 20 Sekunden hätte es 1:0 stehen können, wenn nicht die Querlatte den Erfolg verhindert hätte. Abwehrspieler Adam Wiejkuc war urplötzlich im SVA-Strafraum zum Schuss gekommen. Strausbergs Trainer Christof Reimann sagte später: „Eigentlich hätten wir zu einem frühen Zeitpunkt schon die Partie entscheiden können.“
Die Strausberger spielten mit großartiger Raumaufteilung, griffen früh an und waren im sogenannten Umschaltspiel immer schneller als der Gegner. Tim Bolte und Stephan Ilausky zogen im Mittelfeld die Fäden und bedienten Dennis Rötzscher (rechts), Martin Kemter (Mitte) und Pawel Cierech (links) immer wieder mit genauen Pässen. Der SVA wirkte hilflos und völlig überrascht über diese Strausberger Offensivkraft. Das 1:0 fiel hoch verdient in der 24. Minute und war etwas fürs Fußballauge. Über rechts brachte Rötzscher nach tollem Sprint den Ball in die Mitte und Serbülent Ulutürk verwandelte mit großer Fußballkunst. Auch das 2:0 (38.) durch Rötzscher war perfekt herausgespielt.
Diesmal legte Martin Kemter vor. Der SVA hatte in dieser ersten Halbzeit nur eine echte Chance und scheiterte ebenfalls an der Querlatte. Nach Freistoß von Faruk Sentürk knallte Marcel Hegert den Ball per Kopf ans Gebälk. Ärgerlich waren, in einem wirklich guten und fairen Spiel, die manchmal doch seltsam anmutenden Entscheidungen des Schiedsrichtertrios. Da bekam Tim Bolte, der für den diesmal fehlenden Sirko Neumann die Kapitänsrolle übernahm, eine Gelbe Karte, die völlig überzogen schien. Auch eine Freistoßentscheidung gegen Strausberg in der 55. Minute war nicht nachvollziehbar. An sich nicht dramatisch. Aber nach dem folgenden Freistoß von Faruk Sentürk köpfte Marcel Hegert zum 1:2-Anschlusstreffer für seine Mannschaft ein. Jetzt wurde es ein Klasse-Fußballspiel, denn es ging in der Energie-Arena hin und her.
Altlüdersdorf kam besser ins Spiel. Die Gastgeber hatten insbesondere mit dem trickreichen Ricky Djan Okai große Probleme und Strausbergs Torhüter Niklas Bledow musste gleich mehrfach sein ganzes Können aufbieten. Strausberg blieb weiter mit Kontern gefährlich. Nach knapp einer Stunde Spielzeit schloss einen dieser Gegenangriffe Tim Bolte ab. Mit einem Reflex konnte Altlüdersdorfs Torhüter Moritz Neumann den Ball von der Linie kratzen. Im Gegenzug verpasste Kevin Owczarek nach einem Schnitzer in der Strausberger Abwehr. Reimann brachte in der 62. Minute Oliver Mertins, der in der Offensive nochmals Akzente setzen konnte.
Die Entscheidung in der Partie fiel nach einem erneuten Konter der Strausberger in der 83. Minute. Kemter ließ die gesamte SVA-Abwehr schlecht aussehen und traf zum verdienten 3:1. Nach dem Spiel freute sich Reimann: „Eine starke Mannschaftsleistung von uns. Im Team waren sechs U-23-Fußballer aufgeboten. Ich denke, dass ist auch ein Zeichen in Richtung Zukunft.“ FC Strausberg: Bledow – Pawlowski (79. Hatipoglu), Turek, Wiejkuc, Ulutürk – Habibli (62. Mertins), Bolte, Ilausky – Rötzscher (85. Pilz), Kemter, Cierech Torfolge: 1:0 Ulutürk (24.), 2:0 Rötzscher (38.), 2:1 Hegert (55.), 3:1 Kemter – Schiedsrichter: Husmann (Berlin) – Zuschauer: 167