Hygienekonzept der Randberliner griff / Spiel in Torgelow fällt aus
(ml) Es war wie eine Generalprobe für alle im NOFV organisierten Vereine, was am vergangenen Freitagabend in der Strausberger Energie-Arena ablief. Denn das Oberligaspiel zwischen dem gastgebenden FC Strausberg (FCS) und den Kreisstädter von Victoria Seelow war nicht nur ein klasse Derby, sondern eine Antwort auf die Frage, ob es den Strausbergern gelingt, die aktuell im Landkreis geltenden Abstands- und Hygienevorschriften umzusetzen. In Strausberg wurde nämlich das erste Pflichtspiel überhaupt im Verbandsgebiet seit der Einstellung des Spielbetriebs wegen der Corona-Pandemie angepfiffen und so waren die Augen der Verantwortlichen nicht nur auf den Platz gerichtet.
Natürlich hatten die Strausberger ein Hygienekonzept erarbeitet, schließlich hatte der Trainings- und Testspielbetrieb in der Arena bereits Anfang Juli unter vergleichbaren Auflagen begonnen. Nachdem das Präsidium des Verbandes die Vorgaben kurz vor dem Saisonstart nochmals präzisiert hatte, passte der FCS sein Konzept darauf an und setzte es am Spieltag konsequent um. Der Präsident des Fußballlandesverbandes Brandenburg, Jens Kaden, weilte selbst im Stadion und war im Anschluss voll des Lobes. „Ich möchte dem Verein, seinen Verantwortlichen und den vielen Helfern meinen Respekt zollen und einen großen Dank für die Umsetzung des Hygienekonzepts aussprechen“, so Kaden in seiner Email an den Verein.
Fußball wurde natürlich auch gespielt und da waren die Vorzeichen mit denen aus den vergangenen Jahren vergleichbar – die Kreisstädter erwiesen sich als körperlich robuste Mannschaft, die letztlich gar nicht erst versucht, die technisch feine Klinge zu schwingen, sondern mit ihren Tugenden wie Geschlossenheit und Aggressivität zu punkten wusste. Der FCS hingegen versuchte, seine technische Überlegenheit zu nutzen und ging auch zweimal in Führung, als zunächst das 1:0 (13. Minute, Torschütze: Deniz Citlak) per Foulelfmeter und kurz nach Wiederanpfiff das 2:1 (50. Minute, Torschütze: Vincent Lipp) fiel. Zweimal glichen die Gäste aber aus (33. und 78. Minute) und waren kurzfristig sogar dem Sieg nahe, als Torschütze Lipp durch den nicht immer sicher agierenden Schiedsrichter Florian Koch in der 76. Minute mit seiner zweiten gelben Karte vom Platz geschickt wurde. Doch die Gastgeber hielten defensiv das Unentschieden fest und nachdem der Schiedsrichter durch eine gelb-rote Karte für einen Seelower in der 88. Minute die Egalität auf dem Platz wiederhergestellt hatte, waren alle Beteiligten nach einem rassigen Derby mit der Punkteteilung zufrieden. Für den FCS geht es in der Oberliga erst am 29.08.2020 in der heimischen Arena weiter, da das eigentlich für kommenden Samstag geplante Spiel beim Torgelower FC Greif wegen des Einzuges der Uckermärker in das Landespokalfinale Mecklenburg-Vorpommers verschoben werden musste. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Um im Rhythmus zu bleiben, spielen die FCS-Jungs von Oliver Richter am Samstag beim MSV Neuruppin im Rahmen dessen Stadionfestes. Anstoß ist um 16 Uhr.
Erst 2:1 Torschütze für den FCS, dann mit gelb-rot vom Platz – Vincent Lipp (35)